Dienstag, 02. Oktober 2018
Füüüüüüüüüüürchterlich! Diese Straße geht gar nicht. Und den Namen Straße hat sie auch nicht verdient. Das Wellblech hier könnte man auch als Teststrecke für Gebisshaftcreme einsetzen.
Wir beobachten das seit ein paar Jahren und haben uns auch schon kritisch mit einigen Namibiern darüber unterhalten. Die Entwicklung ist erschreckend: Der Tourismus nimmt immer weiter zu, das Land fördert das (was nachvollziehbar ist) – aber niemand kümmert sich darum, dass die Straßen den Massen an Autos und vor allem den immer mehr werdenden Bussen auch gewachsen sind. So eine Schotterpad verträgt aber nur eine bestimmte Anzahl Autos, bevor der Grader wieder ran muss.
Das wird natürlich auf den „klassischen“ Tourirouten besonders offensichtlich und auf einer der klassischsten überhaupt sind wir gerade unterwegs: auf der Verbindung Swakopmund <> Sesriem. Wir sind froh, als wir endlich von der C28 abbiegen können in Richtung Mirabib. Besser wird die Pad zwar nicht, aber zumindest sind wir die gehetzten Touris los, die fahren wie die Henker.
Wir sind erst gegen zehn in Swakop losgekommen, weil Dirk dann doch zur Sicherheit nochmal mit dem Landy bei Nico war. Dessen Adresse hatten wir gestern von Gunter Klein bekommen. Nico bestätigt Gunters Ferndiagnose. Alles orrait, nur eine leckende Dichtung. Sowas haben Landys halt … Ich bin immer wieder beeindruckt, wie selbstverständlich hilfsbereit die Leute hier unten sind.
Das Intermezzo hatten wir mit gemischten Gefühlen verlassen. Carmen hat das Intermezzo offenbar verkauft, die neuen Besitzer sind uns gelinde gesagt unsympathisch. Traurig, weil wir immer gerne bei Carmen untergekommen sind. Lästig, weil wir uns jetzt eine neue Bleibe in Swakop suchen müssen.
Nach einem kurzen Halt am Vogelfederberg – schön, aber zum Campen zu dicht an der Straße und die Campsites nur extrem schlecht mit dem Auto erreichbar – tuckern wir also über fieses Wellblech Mirabib entgegen. Da kommen wir kurz nach halb eins an und stellen begeistert fest, dass „unsere“ Campsite #6 noch frei ist.
Diesmal kutschiert und rangiert Dirk den Landy sogar unter den Felsen, so dass er den kompletten Tag im Schatten steht. Ist auch wichtig, denn das Thermometer zeigt 36,7° C an. Im Schatten. Bei solchen Temperaturen kann man nicht viel mehr tun als lesen, lästige Fliegen verscheuchen und den Whisky in unseren tollen Thermo-Schwenkern kühlen 🙂
Der Vorteil an den Temperaturen: Das Wasser für die Buschdusche ist superheiß! Zum Sonnenuntergang werden wir dann doch nochmal aktiver, Dirk versucht sich an einem Zeitraffer und fängt für mich zwischendurch die Sonne ein. Nur Abkühlen will es nicht. Unter 31 Grad fällt das Thermometer nicht mehr, bis wir gegen zehn schlafen gehen.
Das Blöde dabei ist, dass damit auch der Wind wieder auffrischt, statt wie üblich nachzulassen. Wir müssen uns in unserer Höhle ein windgeschütztes Plätzchen für das Feuer suchen, damit die Springbock-Lende auch gut wird. Das klappt hervorragend! Dazu Knobibrot und ein Zandvliet Kalkveld Shiraz. Luxus-Dinner am Ende der Welt …
Ihr werdet es kaum glauben, aber ich schaffe es mal auf Eure Internetseite zu gehen und bin von dem Foto von Dirk ganz hin und weg :o). Jedoch hört sich der Tag bei 36 °C erholsam an und ein Buch würde ich auch gerne mal wieder lesen. Wann kommt Ihr denn zurück? Würden uns sehr freuen wenn wir uns im Oktober treffen könnten. Liebe Grüße und bis bald Regina