Dienstag, 03. Oktober 2017
Auf Fraai Uitzicht würden wir durchaus noch ein paar Tage aushalten. Aber unser Plan sieht anders aus, wir wollen weiter nach Franschhoek. Bevor wir allerdings an Abreise denken, schwelgen wir noch einmal in diesem genialen Frühstück …
Als wir morgens zusammenpacken, tun wir das bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Aber was sich seit Tagen in der Wettervorhersage ankündigt, droht mittlerweile auch in Form dicker, dunkler Wolken am Horizont. Auf dem Weg in Richtung Bainskloof Pass bläst uns ein derart starker Wind entgegen, dass wir uns manchmal fragen, wie lange der Landy dagegen noch ankommt.
Schnell verschwindet auch die Sonne hinter diesen Wolkentürmen, es wird kühl und bald richtig kalt. Doppelt schade, denn der Weg über den Bainskloof Pass ist landschaftlich wunderschön. Auch wenn die Straße erneut nichts für schwache Gemüter ist. Kurvig, eng und links von mir geht es steil hinunter in die Schlucht.
Wir tuckern gemächlich über den Pass und sind am späten Mittag in den Winelands angelangt. Zum Einchecken ist es noch etwas zu früh und weil La Motte sowieso auf unserem Weg liegt, legen wir dort einen Weinproben-Zwischenstopp ein.
Wir wussten, dass La Motte zu den Renommier-Weingütern und damit zu den Touristenmagneten gehört. Trotzdem sind wir überrascht, welcher Andrang dort herrscht. Und wie nobel alles daherkommt. Wir machen ein Wine Tasting, bemerken wieder einmal, dass der Cabernet Sauvignon richtig lecker ist, und stellen uns gleich mal zwei Kistchen La Motte-Wein für zu Hause zusammen. Lieferung, wenn wir zurück sind.
Wir hatten uns in Franschhoek ganz nobel in La Petite Ferme eingebucht; Zimmer mit Privatpool und Aussicht in die Weinberge. Diesen Luxus hatten wir vor einigen Jahren schon einmal genossen und fanden es herrlich. In unserer Vorstellung lagen wir auch diesmal im Pool, ein gut gekühltes Glas Weißwein in der Hand und ein fauler Nachmittag.
Bei 14 Grad, dicker Wolkendecke und schneidendem Wind überdenken wir diesen Plan noch einmal gründlich – und verwerfen ihn. Stattdessen verziehen wir uns in unser Wohnzimmer. Den gut gekühlten Weißwein können wir dort genauso gut trinken 🙂 Wir ignorieren das Sch***Wetter und verbringen den Nachmittag mit Lesen.
Für abends haben wir uns einen Tisch im French Connection gebucht. Wir finden die Gegend um Franschhoek immer wieder witzig, weil sie bis heute so extrem französisch geprägt ist. Es ist immer wieder ein kleiner Ausflug nach Frankreich.
So auch beim Abendessen. Pernot als Aperitif, Tarte au chèvre als Vorspeise, Moules et frites als Hauptgang. Und das alles superlecker, tatsächlich fast original französisch. So französisch, wie es achttausend Kilometer südlich von Frankreich eben sein kann. Wir lieben es!
P.S.: Alles Liebe zum Geburtstag, Oma!