Donnerstag, 12. Oktober 2017
Wie herrlich ist das denn? Wir schlafen aus, stehen ganz entspannt auf, die Temperaturen sind super angenehm. Hach ja, so wünschen wir uns das öfter. Gibt’s hier aber nicht. Wissen wir. Mögen wir trotzdem 🙂
Also nochmal: Die Sonne ist schon aufgegangen, da krabbelt Dirk so langsam aus dem Zelt. Was per se Luxus ist, denn normalerweise bin ich die Erste, die aus dem Zelt purzelt, weil Dirk oben noch zusammenpackt. Ich kann also noch ein paar Minuten mummeln und mich von der Sonne wärmen lassen. Was kaum nötig ist, weil es heute Morgen richtig angenehm ist.
Wir haben nur etwa vier Stunden bis Windhoek und damit keine Eile. Die beste Gelegenheit, sich noch einmal ein Luxus-Frühstück zu gönnen, in diesem Fall bestehend aus einem Rösti mit Schinken und Käse. Genauer gesagt: Greyerzer. Ja, wir haben tatsächlich Gruyère bekommen. Toll, oder?
Wir jedenfalls genießen diesen Morgen in vollen Zügen. Und fühlen uns vollends bestätigt in unserem Entschluss, die Tour 2018 auf entspanntes Luxus-Camping auszurichten. Nein, wir trödeln nicht. Wir schwelgen im Camping-Alltag. Und kommen gegen zehn Uhr dann doch mal auf die Piste Richtung Windhoek.
Wir hatten uns beim Bezahlen kurz mit Johan unterhalten, der uns sein Leid klagte, dass die Regierung die Straßen verkommen lässt. Und schon kurz nachdem wir Tsauchab River Camping verlassen hatten, wissen wir, was er meint. Die Straße verdient den Namen nicht. Sie ist nicht einmal mehr ein Zustand. Sie ist eine wellblechige Katastrophe.
Irgendwann wird sie deutlich besser, fast sogar gut. Aber die Freude währt nur einige Kilometer. Am Abzweig nach Sesriem verwandelt sich die geschmeidige Piste wieder in fieses, nerven- und reifenzehrendes Wellblech. Namibia will mehr Transit, will mehr Tourismus. Das ist völlig legitim. Aber dann müssen die Straßen das auch mitmachen. Und eine herkömmliche Schotterpad verkraftet nun einmal eben nur eine bestimmte Anzahl an Autos. Dann muss der Grader ran. Und sie verkraftet ganz bestimmt keine großen Touristenbusse. Die sind hier sowieso völlig verfehlt …
Wir sind am frühen Nachmittag – trotz des Gerüttels recht entspannt – zurück in Windhoek. Aus Lambert’s Bay haben wir noch keine Antwort. Schade, wir hätten gerne noch vor dem Rückflug geklärt, was nun wohin verschickt wird. Aber das findet sich im Zweifel auch, wenn wir zu Hause sind.
Es folgt das typische Programm zum Ende einer Tour: alles aus dem Auto raus, umpacken, Inventarliste machen, damit wir beim nächsten Mal auch alles wiederfinden. Außerdem haben wir in der Casa Piccolo endlich auch wieder ein Internet, das diesen Namen verdient, und ich kann die Reiseberichte aktualisieren.
Ebenfalls inzwischen ein Klassiker am letzten Tag: Abendessen im The Stellenbosch. Wie immer serviert man uns einen Traum von Fleisch, wir wählen beide diesmal das 350 Gramm-Rib Eye und sind uns lediglich in der Art der Kräuterbutter uneinig. Dirk präferiert die Jalapeno-Butter, ich schwöre auf die Kräuterbutter mit Senf. Nein, ein letzter Urlaubstag ist nie schön. Aber das Abendessen im Stellenbosch macht ihn doch mehr als erträglich 🙂
Das Tsauchab River Camp ist eines unserer Lieblingscamps.
Auch Disteln können schön sein 🙂
Auf dem Weg zurück nach Windhoek.