Montag, 02. Oktober 2017
Es ist nicht einfach, aber wir bewältigen die Aufgabe mit Bravour. Das Frühstück in Fraai Uitzicht ist eine echte Herausforderung. Und zwar eine, der man sich (wenn man NikiDirk heißt) mit Begeisterung stellt.
Eine große Schale Joghurt und dazu selbstgemachtes gebackenes Müsli, frisches Obst, Toastbrot, eine Platte mit Wurst und Käse, ein Omelette mit Käse, Tomaten und Champignons, nicht zu vergessen die Croissants und die dazu passende Marmelade. Das sind die Momente, in denen wir merken, dass wir älter werden. Wir können einfach nicht mehr so viel essen wie früher 🙂
Nach dem Frühstück sind wir also bestens gestärkt für den Tag. Und eigentlich wollen wir nur faul rumsitzen, lesen, ein bisschen surfen und ansonsten nichts tun. Aber das geht ja nicht. Ist ja schließlich Urlaub. Häh?! Am Ende entscheiden wir uns für ein Besichtigungsprogramm light und fallen gleich mit dem ersten Punkt auf die Nase. Aber bekanntlich hat ja alles seine zwei Seiten …
Wir wollen die paar Kilometer bis Montagu fahren und uns den landschaftlich angeblich sehr schönen Kogmanskloof Mountain Pass anschauen. Ja, der ist auch wirklich richtig schön. Wenn er nicht gerade über die komplette Länge in eine Baustelle verwandelt ist … Wir stellen uns also in die eine Richtung in den Stau an der einspurigen Baustelle. Und dann nochmal zurück. Es ist der mit Abstand landschaftlich schönste Stau, in dem wir bisher gestanden haben.
Ok, Plan B. Dann gehen wir eben Wein probieren und steuern Zandvliet an. Eine gute Entscheidung, denn dort treffen wir einen Typen mit Hut, der uns morgens schon auf dem Parkplatz von Fraai Uitzcht begegnet ist. Da hatte er mit einem Oldtimer zwei andere Gäste zu einer Weintour abgeholt. Auch cool. Er erkennt uns ebenfalls wieder und begrüßt uns: „Hey, I saw you this morning. And I think I would love to drive your car. You can go everywhere with it.“
Irgendwelche Zweifel, dass er damit bei uns gleich gewonnen hat? Er verhilft uns zu einer Weinprobe bei Zandvliet (der Zandveld Shiraz schmeckt uns) und gibt uns dann noch den Tipp, nach McGregor zu fahren und dort allein schon wegen der Lage das Lord’s Weingut zu besuchen. Was wir gleich in die Tat umsetzen …
Das letzte Stück führt hügelig über Schotter und gefällt uns deutlich besser als die vielbefahrenen Teerstraßen. Allein dafür hat es sich gelohnt, hierherzukommen. Auf Lord’s sind wir bis auf ein weiteres südafrikanisches Paar völlig allein und probieren mit wunderbarer Aussicht ein paar Weine. Vor allem der Pinot Noir in allen drei angebotenen Variantionen hat es uns angetan.
Es ist mittlerweile früher Nachmittag und wir steuern Fraai Uitzicht an. Unsere Privatterrasse lockt mit einem gut gekühlten hauseigenen Viognier. Lesen, Reisebericht schreiben, … ja, auch so kann man einen sonnigen Nachmittag sehr entspannt bestreiten.
Und dann kommt das Abendessen. Und was für eines. Wer Dirk kennt, der weiß, was es heißt, wenn er anfängt zu brummen. Dann ist es einfach nur noch so lecker, dass außer Brummen nichts mehr geht. Wir starten mit einem Steak Tartare, das eigentlich gar kein echtes Tartar ist. Ein geniales Stück Rindfleisch, tief eingeschnitten, auf einer Seite kurz scharf angebraten und ansonsten roh. Und superzart. Dazu eine Salsa aus Tomaten, Frühlingszwiebeln und Kräutern.
Wow! Der Vortisch sorgte schon mal für Begeisterung. Aber der Hauptgang … Unübertroffen. Getrüffelter Kartoffelpüree und darauf rosa gebratener Springbock in Petersilienpesto unter einer brotartig krossen Kruste. Dazu perfekte Weinempfehlungen von Karl. Das kann man nicht beschreiben. Das kann man nur genießen. Und deshalb ist auch Schluss für heute.
Weinprobe in Lord’s Winery
Noch mehr Blümchen 🙂
Das ist die Vorfreude aufs Abendessen!
Na gut….Tartarrrrrrrr….
Also: für mich das Steak Tatar und dann einfach den Rest. Und morgen früh dann bitte das Müsli!!! (Aber schon um 5.45…. ich muss morgen nämlich arbeiten…. Unfair!!!)
Allein das Foto ist wunderschön!