Sonntag, 01. Oktober 2017
Wir müssen die Tankwa Karoo verlassen. Und das fällt uns gar nicht leicht, denn es gefällt uns hier ausgesprochen gut. Schade nur, dass dieses Fleckchen Erde dermaßen abseits von klassischen Routen liegt.
Unser Ziel ist heute das komplette Gegenstück zur einsamen, ursprünglichen Tankwa Karoo: Wir steuern die südafrikanischen Winelands an. Es wird eine eher kurze Etappe; in knapp viereinhalb Stunden sind wir laut Tracks4Africa in Fraai Uitzicht. Am Ende sind wir sogar schneller …
Wir gönnen uns morgens zunächst nochmal ein Frühstück mit Eiern und Speck, räumen dann ohne Hektik zusammen und winken dann der Perdekloof Campsite und unseren netten südafrikanischen Nachbarn zum Abschied zu. Gegen halb zehn geben wir im Office den Schlüssel für die Campsite-Facilities ab und machen uns auf den Weg Richtung Robertson.
Die Strecke ist bis auf einige arg wellblechige Passagen gut zu fahren und landschaftlich sehr schön. Die Fahrt macht Spaß. Bis auf den zum Glück recht kurzen Abschnitt auf der geteerten N1. Hier herrscht tatsächlich viel Verkehr und der ist teilweise schon als suizidal einzustufen. Das macht weniger Spaß …
Bei weiterhin strahlendem Sonnenschein sind wir kurz vor zwei Uhr am Nachmittag in Fraai Uitzicht. Und finden es noch viel, viel schöner als vor zehn Jahren … Vor allem Dirk kommt aus dem Schwärmen kaum noch raus. Wir fühlen uns auf Anhieb pudelwohl – und das, obwohl wir ja bekanntermaßen immer weniger zum klassischen Lodge-Touristen taugen.
Die Atmosphäre ist einfach schön, so ungezwungen und doch mit einem Hauch Luxus. Genau das Richtige für die Schaubes 🙂 Wir beziehen unser Zimmer „Sauvignon“ (ok, „Zimmer“ ist eine Untertreibung – es sind drei Zimmer mit einem Bad und einer Outdoor-Dusche) und genießen dann erst einmal bei einem Glas Weißwein den Blick von der Restaurant-Terrasse in die Weinberge. Ist das herrlich hier!
Der Nachmittag vergeht mit einem Spaziergang durch den Kräuter- und Kaktusgarten und einfachem Genießen auf unserer Privatterrasse. Die Outdoor-Dusche kommt zum Einsatz (wer schon mal draußen geduscht hat, weiß, wie toll, das ist!) und dann finden wir uns zum Sundowner auf der Restaurant-Terrasse ein.
Das Abendessen passt zu unseren Erinnerungen. Einfach lecker! Wir nehmen hausgemachte Walnuss-Rote Beete-Pasta und Ente & Zuchini als Vorspeise. Danach kommt für Dirk das Gnu in Espresso-Sauce und für mich das Rinderfilet mit Senf-Kartoffelpüree (ich verkneife mir den Kommentar zum -l- :)). Dirk kapituliert beim Nachtisch, ich kann mich nicht beherrschen und gönne mir noch die Lemongrass Crème Brulée. Muss ich das noch weiter kommentieren?!
Ich mag Blümchen!
Auch wenn Dirk darüber lästert.
Die sind doch auch wirklich schön, oder?