Montag, 03. Oktober 2016
Es ist jetzt schon der zweite, der uns erzählt, dass da hundert Meter von unserer Campsite entfernt Löwen unter einem Baum liegen. Das müssen wir uns anschauen. Aber die Katzen pennen, da passiert erstmal nichts.
Wir waren früh und ohne Frühstück losgefahren, denn Tracks4Africa gibt für die 95 Kilometer viereinhalb Stunden an. Letztlich war die Strecke aber viel besser als die von gestern und nach drei Stunden Fahrt waren wir in Mpayathutlwa. Nach der Löwensichtung machen wir uns jetzt erst einmal ein paar Salami-Käse-Sandwiches, dazu ein kühles Windhoek Lager, hach ja …
Unser Plan für den Nachmittag: erst kurz zum Wasserloch, dann zu den Löwen. Am Wasserloch ist allerdings tote Hose … Und weil man die Pfanne weithin überblicken kann, ist auch klar, dass sich hier so schnell nichts tun wird. Also fahren wir zu den Löwen.
Hinter einem Busch ist der Umriss des Männchens zu erkennen, im Buschwerk daneben haben sich die beiden Löwinnen mit ihren Kleinen eingenistet. Die Kleinen sind im dichten Gebüsch kaum auszumachen, aber wir sehen sie immer mal kurz herumtollen. Löwenbabys in der Größe einer (ok, großen) Hauskatze. Soooo süüüß!
Leider zeigen sich die Tiere nicht mehr, bevor es dunkel wird und so müssen wir uns mit den Schatten im Gebüsch begnügen. Zurück auf der Campsite grillen wir und witzeln, ob der Löwe auch diesmal wieder genau dann anfängt zu brüllen, wenn wir das Feuer löschen, um schlafen zu gehen. Nein, tut er nicht. Diesmal gibt er uns zehn Minuten Zeit, ins Zelt zu kommen, läuft dann direkt (und ich meine direkt) hinter uns vorbei und stimmt sein beeindruckendes Gebrüll an.
Gänsehaut. Glücksgefühle. Jedenfalls bei mir, denn Dirk, die alte Schlafmütze, war schon eingeschlafen und nicht wachzubekommen. Es ist mir ein Rätsel, wie man den Kopf noch nicht auf dem Kissen haben kann, aber schon so tief pennt, dass man nichts mehr mitbekommt.
Ach übrigens: Alles Gute zum Geburtstag, Oma!