Freitag, 16. Oktober 2015
Gaaaanz laaaangsam. Gaaaanz in Ruhe. Wir haben jetzt vier komplette Offroad-Fahrtage hinter uns und so sehr wir genau das auf unseren Touren auch immer wieder suchen, so froh sind wir heute, dass es mal nicht abseits der Wege einen ganzen Tag lang dauert, bis wir am Ziel ankommen. Allerdings ahnen wir nicht, wie nervenzerfetzend auch kurze Etappen sein können …
Auf jeden Fall beschließen wir, heute Morgen mal alles ganz in Ruhe und mit fast afrikanischer Geschwindigkeit (ja, politisch unkorrekte Aussage 🙂 ) anzugehen. Wir stehen zwar schon kurz nach Sonnenaufgang auf, kommen aber tatsächlich erst um zwanzig vor zehn in Purros los. Frühstücken, duschen, zusammenpacken, das alles kann ganz schön lange dauern.
Wir wollen bis zur Marble Campsite bei Orupembe; streckenmäßig sind das 135 Kilometer, aber über D-Straßen, also nicht offroad. Tracks4Africa gibt dafür immerhin eine ganze Stunde weniger Fahrzeit aus als für die (sicherlich schönere) Offroad-Strecke und wir wollen einfach mal früh auf einer Campsite sein und dort den Nachmittag verbummeln.
Okay, die angegebene Fahrzeit von gut dreieinhalb Stunden passt halbwegs. Aber die Straße ist von Anfang bis Ende Wellblech pur. Und das fängt langsam an, uns zu nerven. Zwischendrin kann Dirk zwar immer mal bis auf 60 km/h beschleunigen und Geschwindigkeit hilft durchaus gegen Wellblech-Gerüttel, hat aber auch ihre Nachteile. Denn auf den Rillen schwimmt das Auto teilweise fast unkontrollierbar hin und her. Überschläge sind da nicht unbedingt selten. Um so glücklicher sind wir, dass wir zumindest wie geplant gegen zwei Uhr auf der Marble Community Campsite ankommen.
Und die ist wirklich hübsch und liebevoll angelegt! Es gefällt uns gut hier – und das ist wichtig, denn auf dem Rückweg von Camp Syncro wollen wir hier noch einmal übernachten. Vor uns hat sich vor vier Tagen zuletzt ein Besucher ins Visitors Book eingetragen … Allerdings kommen heute gleich noch zwei weitere Camper, darunter ein Paar mit einem Landy mit Münchener Kennzeichen. Mit den beiden (deren Namen ich – Asche auf mein Haupt – leider vergessen habe) unterhalten wir uns kurz und setzen ansonsten unseren Plan eines verfaulenzten Nachmittags in die Tat um. Der Entspannung helfen wir dabei noch mit einem Whisky auf die Sprünge.
Ich für meine Teil freue mich schon aufs Abendessen: Rinderfilet in Cashew-Sahnesauce mit Nudeln. Leeeeecker! Mal sehen, welchen erlesenen Rotwein mir mein Mann dazu kredenzt 😉 Da behaupte nochmal jemand, man könne mitten in der Wildnis nicht gepflegt essen. Pah! Und weil man das nicht nur mit afrikanischem Busch drumherum kochen kann, hier für alle das Rezept:
Man nehme Rinderfilet – so viel, wie man eben essen mag. Das schneide man in kleine Stücke. Außerdem würfle man eine Zwiebel. Rinderfilet und Zwiebeln in einer Pfanne anbraten; in der Zwischenzeit Nudeln aufsetzen (Menge so wählen, dass sie zur Fleischportion passt). Während die Nudeln kochen, Sahne zum Fleisch geben (Menge kommt auf den Saucenhunger an) und aufkochen lassen. Nicht vergessen, noch die Cashews dazuzugeben und das Ganze ordentlich zu salzen und zu pfeffern. Nudeln bissfest? Dann ist das Essen fertig 😉
Probiert es aus, es schmeckt richtig gut. Wir für unseren Teil haben einen Welbedacht Pinotage dazu getrunken; es passt aber auch ein anderer Rotwein (wobei wir durchaus Südafrikaner oder Spanier empfehlen würden) … Nach dem Essen macht Dirk uns noch das Busch-TV an und nach einem Gute-Nacht-Amarula verschwinden wir glücklich, zufrieden und sattgegessen im Zelt.
Gut gelaunt unterwegs
Ein Nachmittags-Whisky 😉
Ein kulinarisches Highlight!