Die Wanne ist voll

Sonntag, 25. Oktober 2015

Vor uns liegt ein fauler Tag. Also theoretisch jedenfalls. Dirk allerdings hat Pläne. Klar, zunächst genießen wir beim Frühstück das Alleinsein und die Aussicht. Dann aber wird mein Mann aktiv. Er hat vor ein paar Tagen schon das Kommando ausgegeben, dass der freie Tag auf Bambatsi zum Großreinemachen genutzt wird. Und irgendwie hat er ja recht, das Zelt hat es mal nötig …

Also wird da oben mal alles rausgeräumt, das von Mama maßgeschneiderte Bettlaken ausgeschüttelt, die Matratze entstaubt und das Zelt ausgewischt. Dasselbe dann auch nochmal von außen und nach einer knappen Stunde haben wir tatsächlich mal wieder ein sauberes Zelt. Cool! War aber auch ganz schön anstregend – meint Dirk, und nach allem, was ich so beim Zuschauen gesehen habe, glaube ich das auch 😉 (Nein, ich war nicht untätig: Beim Campen stehen nämlich zum Beispiel so tolle Beschäftigungen wie Abwaschen auf der ToDo-Liste!)

Nach dieser Anstrengung hat sich Dirk dann aber auch eine Belohnung verdient! Wie wäre es beispielsweise mit einem kühlen Bad mit Aussicht? Das habe ich gestern gar nicht erzählt. Das witzigste Detail auf der Campsite ist nämlich eine Zebra-Badewanne, die auch schon mit Wasser gefüllt ist. Und genau in die legt sich Dirk jetzt zum Abkühlen rein. Luxus pur.

Es ist einfach herrlich hier. Das Einzige, was wirklich entbehrlich ist, sind die Mopane-Fliegen. Diese lästigen kleinen Mistviecher, die einem auf der Suche nach Feuchtigkeit um und manchmal auch in Augen und Ohren surren, können einem ziemlich schnell ziemlich stark auf die Nerven gehen. Aber wir kennen die Fliegen und wissen: Mit denen muss man sich arrangieren. Wir suchen uns soweit möglich ein wenig Halbschatten (zu wenig, wie wir mit geröteten Gesichtern abends feststellen) und lesen. Dazu einen Mittags-Whisky, ja, so lässt es sich aushalten.

Inge hatte uns am Tag zuvor aufgefordert, doch wieder runter zum Farmhaus zu kommen, wenn es uns oben zu warm würde. Und gegen zwei Uhr nehmen wir das Angebot auch an. Wir hängen die Füße zum Abkühlen in den Pool, lesen, lassen uns wieder Kaffee und Kuchen schmecken. Können wir hier nicht noch ein paar Tage bleiben? Am späten Nachmittag fahren wir wieder zur Campsite – heute wird nämlich nochmal gekocht. Als Abschlussessen gibt es das Rinderfilet in Cashew-Sahnesauce. Ihr erinnert euch?!

Der Sonnenuntergang ist zum Abschluss auch nochmal richtig schön und dazu müssen wir jetzt unsere Vorräte an Gin und Tonic aufbrauchen, ein hartes Los! Der letzte Campingabend ist üblicherweise von leiser Wehmut geprägt. Und so ein bisschen traurig sind wir heute auch. Aber es ist hier so schön, dass wir einfach nur genießen. Nach Bambatsi kommen wir bestimmt nochmal wieder!