Frühes Frühstück war angesagt, denn bis zur Kaa Section des Kgalagadi Transfrontier Park lagen einige hundert Kilometer vor uns. Wieder ein full english breakfast mit Boerewors und allem, was dazu gehört, wieder einfach nur lecker. Am Tag zuvor hatten wir im Farm Stall schon Eland-Würstchen gekauft, Grillfleisch gäbe es direkt im Camp. Wir fragten also bei Chris nach – und folgten ihm dann einmal quer über das Farmgelände zum Kühlhaus. Wo er uns 1,6 Kilogramm Kudu Sirloin für gerade einmal 100 Pula verkaufte. Sagenhaft!
Und dann auf direktem Weg nach Kang. Die Strecke kannten wir schon aus dem letzten Jahr: langweilig, ziemlich eintönig, aber bestens zu fahren. Genau das, was wir brauchten, um zügig voranzukommen. Wir waren vor der geplanten Zeit in Kang, tankten (problemlos!) und fuhren weiter nach Hukuntsi. Dort waren wir im letzten Jahr dann in Richtung Mabuasehube Gate abgebogen, nachdem wir verzweifelt Hinweisschilder gesucht hatten. Geschichte wiederholt sich: Wir wollten diesmal zum Kaa Gate und zunächst schien die Beschilderung auch noch ganz ordentlich. Aber irgendwann hatte ich das dumpfe Gefühl, dass etwas nicht stimmte …
Ein kurzer Disput mit Dirk, umdrehen, nochmal von vorne – da könnte es rechts zum KTP gehen. Ja, ging es tatsächlich; dank Karte, GPS und Wegbeschreibung waren wir uns sicher. Und an der nächsten Abzweigung stand dann auch wieder ein Schild. Wir ruckelten also so vor uns hin, staunten immer wieder über die grünen Grasflächen und die kräftig gelb und rot blühenden Blumen, die es in der Trockenzeit nicht gibt. Und trauten plötzlich unseren Augen nicht: Eine riesige – und ich meine wirklich „riesige“ – Springbockherde verstopfte die Straße. Ein einfach nur gigantischer Anblick.
Ein Konzert nur für uns zwei
Wir schoben uns langsam durch die Tiere hindurch, fanden auch in Zutshwa dank GPS und Wegbeschreibung den richtigen Track und folgten der fahrerisch problemlosen, aber durch ihre permanenten Wellen durchaus Seekrankheit gefährdenden Strecke bis zum Kaa Gate. Dort kamen wir am Nachmittag an, und trafen auf einen ausgesprochen netten Ranger.
Das war uns in den botswanischen Camps und auch an der Grenze bereits mehrfach aufgefallen: Das Personal erschien uns in diesem Jahr sehr viel netter, freundlicher, hilfsbereiter als in den Jahren zuvor. Formalitäten erledigen, dann waren es noch gute 30 Kilometer bis zu unserer Campsite an der Thupapedi Pan. Eineinhalb Stunden später war auch das geschafft und wir ließen uns mit einem Sundowner in die Stühle fallen, genossen die Aussicht, das Konzert der Barking Geckos und das Gefühl der absoluten, von uns so unendlich geliebten Einsamkeit.