Endlich, endlich stand wieder campen auf dem Tourplan. In der Nxai Pan war zwar nicht unbedingt mit absoluter Einsamkeit zu rechnen, aber die Vorstellung, wieder den ganzen Tag draußen zu verbringen, gefiel uns ausgesprochen gut. Jedenfalls so lange, bis wir auf der Nxai Pan-Campsite No. 1 im Auto saßen und stundenlang darauf warteten, dass der strömende Regen samt Gewitters sich endlich verziehen würde.
Morgens hatten wir noch gehofft, dass die Sonne sich doch ganz bestimmt gegen die Wolkenschicht würde durchsetzen können. Wir hatten uns beim Frühstück alle Zeit der Welt gelassen und in aller Ruhe Abschied von der We don’t have-Lodge genommen. Diesen Namen hatte Planet Baobab irgendwann bei uns weg, weil schlichtweg jede unserer Bestellungen erst einmal mit „We don’t have … soda, cheese, mushrooms …“ beantwortet wurde. Wohlgefühlt haben wir uns im Planet Baobab grundsätzlich schon, aber Preis-Leistung stimmten dort überhaupt nicht.
Entsprechend fiel uns der Abschied leicht, wir lernten als nächstes, dass die Tankstelle in Gweta lebensmittel-technisch besser sortiert ist als der örtliche „Supermarkt“ und fuhren dann fröhlich Richtung Nxai Pan. Immer dickere Wolken verhießen nichts Gutes … Unserer guten Laune tat das zunächst keinen Abbruch. Ein kurzer Schwatz mit den Officials am Gate und Freude über die richtig gut zu befahrenden Wege im Nxai Pan National Park. Wir waren guter Dinge.
Meuchelmord an einer Zecke
Campsite in Beschlag nehmen – normalerweise eine Tätigkeit, nach der wir mit einer dicken Staubschicht überzogen sind. Diesmal nicht. Diesmal waren unsere Schuhe vom Matsch eingedreckt … Es war heiß, wir gönnten uns ein Mittagsbier und Dirk jammerte über die schwüle Hitze. Hätte er das mal gelassen. Kaum ausgesprochen, fielen die Temperaturen im nächsten Augenblick rapide, rund um uns fing es aufs Heftigste an zu gewittern und über uns schüttete es aus allen Kübeln. Das war’s dann. Den Nachmittag verbrachten wir lesend und Rätsel lösend im Auto.
Immerhin hatte der Regen zum Sonnenuntergang ein Einsehen und hörte auf, wir konnten nach einem kulinarisch nicht gerade begeisternden Abendessen doch noch das Zelt aufklappen und reinkrabbeln. Um dort festzustellen, dass sich eine Zecke in mein T-Shirt verbissen hatte. Die kam bei dem Versuch, sie aus dem Shirt zu schütteln, auch kurzzeitig abhanden. Na prima. Wir stellten das Zelt auf den Kopf, denn eine Nacht mit Zecke war nicht ganz nach unserem Geschmack – letztlich fanden wir sie in Dirks T-Shirt. Erfolg der Aktion: ein Loch im Shirt, weil Dirk völlig entnervt die Zecke mit seinem Taschenmesser erdolcht hatte.
Oh what a day! Schluss, aus, Ruhe jetzt. Der nächste Tag konnte nur besser werden.